Lieber leben oder nicht sterben?
Ich habe wieder Zeit und Lust zu tippen. Für mich, für dich und aus aktuellem Anlass. Der Titel deutet provokant an, worum es in diesem Text gehen soll. Es geht um einen Konflikt, eine Diskussion, die jeder mit sich selbst führen sollte, um nicht zu sehr an einem präferierten Herdentrieb teilnehmen zu müssen. Wir sind Menschen. Unser Gehirn braucht Ordnung, möchte kategorisieren und schnell über richtig und falsch entscheiden. Ist das geschehen, nehmen wir eine Position und Blickwinkel ein, haben eine oder mehrere Meinungen gebildet. Das ist alles nicht verwerflich, aber alles andere als ungefährlich. Es wird schließlich zu unser Realität.
Döner für dein Hirn.
Wir bekommen Bauchschmerzen, wenn wir schlechtes Essen konsumieren. Wir bekommen aber keine Kopfschmerzen, wenn wir fehlerhafte, unvollständige oder manipulative Informationen aufnehmen. Unser Gehirn verarbeitet, was es bekommt. Klingt logisch oder? Ich möchte, dass Du diesen Satz und den Inhalt nochmal ganz langsam liest und verinnerlichst;
„Mein Gehirn verarbeitet das, womit ich es füttere.“ Das heißt auch; Du bist „nur“ in der Lage das abzurufen, was Du kennst. Möglichweise langweilt dich der Text jetzt schon, weil das alles nichts neues für dich ist, aber irgendwie scheinen wir das immer wieder zu vernachlässigen, obwohl es unseren Alltag bestimmt. Deine Persönlichkeit und deine Realität hängen davon ab, was Du glaubst.
Ich bin, was ich glaube.
Oder auch: Du könntest sein, was du wollen würdest. Haha. Wenn ich nicht mehr existent bin, soll das bitte mit diesem Foto als Zitat auf Zitate.net veröffentlicht werden. Zurück zum eigentlichen Thema; In Wirklichkeit gibt es keine Wahrheit, kein richtig, keine eindeutige Realität. Es gibt über 7 Milliarden Realitäten. Wenn Du dir jetzt denkst „Okay Orhan, ich hab’s verstanden. Alles was ich sehe, rieche und fühle macht mich zu dem was ich bin.“ dann können wir das Thema hier abschließen und springen zum nächsten Kapitel.
Lass uns reden.
Manchmal kann ich Handlungen und Reaktionen innerhalb unserer Gesellschaft nachvollziehen. Das solltest Du auch versuchen. Selbst wenn Du gegen die Meinung einer Person oder Personengruppe bist. Wenn Du ihnen nicht zuhörst, kannst Du nicht in ihren Blickwinkel eintauchen. Und ohne lösungsorientierte Diskussionen: keine zufriedenstellende Lösung. Am Ende des Tages wollen wir alle dasselbe. Oder doch nicht? Was möchtest Du? Vor allem im Bezug auf dein Leben. Mich interessiert die Frage im folgenden Titel:
Willst du leben oder nicht sterben?
Leben- oder nicht sterben zu wollen sind dieselben Aussagen, mit unterschiedlichem Gedankengut / Mindset. In uns schlummert die Urangst vor dem Tot. Jeder geht anders damit um. Generell entstehen Ängste aus Unwissenheit. Logisch. Solange wir leben, können wir auch nicht wissen wie es ist verstorben zu sein. Eine eindeutige Antwort werden wir darauf auch nicht bekommen, außer wir glauben (an) etwas. Darum geht es jetzt aber nicht. Mich beschäftigt viel eher die Frage, auf wie viel Leben ich verzichten sollte, um nicht zu sterben? Wo ist die Grenze?
Grenzen der Angst
Ich stürze mich nicht von einer hohen Brücke, weil mein Ende klar in Sicht wäre. Ich steige aber in eine Achterbahn, weil es ein kalkuliertes Risiko darstellt und mir das Gefühl gibt, dass ich haben wollen würde, wenn ich unbedingt von einer Brücke springen wollte. (Schwere Deutsch – sorry morry) 😅 Übertragen wir das Thema nun auf die heutige Zeit.
Heute – 04/2021
Wir befinden uns nach offiziellen Angaben noch immer in einer Pandemie. Strenge Maßnahmen wurden durchgesetzt und durch den Lockdown verzichten wir mind. auf einen alltäglichen Luxus oder verlieren im schlimmsten Fall unsere Existenz, werden schleichend psychisch krank oder sterben aufgrund eines Virus oder den Maßnahmen selbst. Für mich stellt sich hier wieder die Frage: Möchte ich mein Leben bevorzugen oder mich davor schützen, zu sterben? Es ist eine dramatisierte Frage, aber sie ist notwendig, um eine Antwort auf sein Handeln zu finden. Diese Frage sollte sich in erster Linie jeder selbst stellen, bevor er sich Gedanken um Familie, Freunde und die Gesellschaft macht. (Genau wie mit den Sauerstoffmasken im Flugzeug 😅) Don’t get me wrong. Ich möchte nicht darüber urteilen was richtig oder falsch ist, aber ich fände es sehr wichtig für dich und jeden in deinem Umfeld, wenn Du dir Gedanken über folgende Frage machst:
Wo sind die Grenzen meiner Angst vor dem Tot?
Stift, Papier, schreiben.