Wer ist für deine Zeit verantwortlich?

Wenn ich mich an Gespräche erinnere, die ich in den letzten 2 Jahren geführt habe, stand ein Thema ganz oft im Mittelpunkt; Zeit ⏳. Meistens sagen Menschen so etwas wie: „Ich habe keine Zeit“,  „mir fehlt einfach die Zeit dafür“ oder „wenn ich nur Zeit dafür hätte“. In diesen Momenten fühle ich mich wie ein Milliardär, der vor einem Obdachlosen steht und nicht weiß, was er sagen soll. Ich möchte auch nicht, dass mein Gegenüber glaubt ich würde irgendwas „richtiger“ machen. Es gibt viel zu viele Faktoren und Lebensumstände, so dass niemandem mit einem Ratschlag geholfen wäre. Ein offenes, interessiertes Ohr ist in 99% der Fälle das Beste, was man einem Gegenüber geben kann. Jeder trägt Antworten in sich, aber die Frage muss jemand anderes stellen. („Innere Betriebsblindheit“) Also; warum nehme ich mir dann nicht bei all‘ den Menschen, mit denen ich zu tun habe die Zeit und stelle Fragen, höre zu und finde heraus, was sie wirklich bedrückt? Ganz einfach: weil mir meine Zeit zu schade dafür ist. Diese private-show bekommen nur Menschen, denen ich vom Herzen gerne meine Zeit schenken möchte. Das ist nicht nur egoistisch, sondern auch super gesund! Nennen wir’s ab jetzt BIO-Egoismus. 😅 Wenn Du dir Gutes tust, tust es auch für deine Liebsten und für die Welt. „Aber sicher doch, der Welt.“  Ja, der Welt! Es bringt niemandem etwas, wenn es dir schlecht geht. Im Gegenteil. Damit es allen gut gehen kann, muss jeder auf sich selbst achten. Das ist natürlich sehr pauschal und ich höre schon das Geschrei darüber, in was für schlimmen Umständen du derzeit leben musst und dieses „Du musst dir Gutes tun blabla“ gerade überhaupt nicht reinziehen kannst, aber ich möchte dir noch etwas Wichtiges mitgeben.

Ich wünsche mir mehr Zeit

Es gibt mehrere Gründe, warum ich dieses Thema so ausführlich behandeln möchte. Ich möchte, dass du dich aktiv bewusster für deine Zeit entscheidest, weil sie niemandem außer dir gehört. Ich habe mir (2012) nach meiner Kündigung einer unbefristeten Vollzeitstelle als Messtechniker geschworen, dass ich mich nie wieder zu oft, zu negativ stressen lassen darf. Das heißt nicht, dass ich nicht mehr hart arbeiten soll, sondern mir ganz genau überleben muss, wofür ich arbeite und welchen Mehrwert es mir gibt. Mein größter Traum damals war es mehr Zeit zu haben, um meiner Kreativität mehr Raum geben zu können. Heute bin ich an einem Punkt, wo ich deutlich mehr Zeit für Dinge habe, die mir jeden Tag Spaß oder Genuss bereiten. Wenn der Tag mal mies läuft, genieße ich, in dem ich mich in ein Café abseile und ein Buch lese. Was für ein Leben! 6 Jahre hat es gedauert, bis der Wunsch zur Realität wurde. 6 Jahre mögen lange klingen, aber ich möchte wiederholen: Es war ein Traum! Träume kann man sich nicht vorstellen, weil sie unkalkulierbar sind, also versuche erst gar nicht irgendein Wunsch zu planen. Wenn ich damals einen „Fehler“ gemacht habe, dann war es der, dass ich zu klein geträumt habe! Ich schweife gerade ab. Mehr über das Thema kannst du in diesem Blogartikel lesen. Back to topic.

Erlebtes – Sterben = Leben

Was für eine simple Formel. Was sie bedeutet, erkläre ich gleich. Ein weiterer Grund, warum ich mich mit meiner Zeit so intensiv beschäftigt habe, ist der Gedanke an den Tod. Macht mir der Tod Angst? Weniger als den Meisten würde ich sagen. Ich beantworte nichts, was ich nicht wissen kann. Ich gehe beim Tod schlichtweg davon aus, dass ich nicht mehr lebe und das ist auch schon alles was ich darüber weiß oder wissen muss. Was spielt das nun für eine Rolle? Rolle, Rolle, Rolle:

  1. Du wirst geboren
  2. Du wirst sterben müssen
  3. Niemand kann dir sagen wann

Auch wenn sich das Banal liest; darüber zu reden ist es ein elementares Thema, dem du dich widmen solltest. Nur wer den Tod als ein Teil des Lebens akzeptiert, kann lebenswertere Entscheidungen treffen. In anderen Worten: Die Zeit zwischen Leben und Tod ist die einmalige Chance. Die Zeit ist der einzige Faktor, den du beeinflußen kannst. Ich hoffe du verstehst mich jetzt, wenn ich sage, dass ich nicht verstehen kann, wenn jemand meint „Ich habe leider keine Zeit“. Wenn du etwas möchtest, dann sorge dafür, dass du Zeit dafür hast. Du bist nicht alleine!

Angst vor Veränderung

Es ist doch klar: In den allermeisten Fällen musst du große Risiken eingehen, damit du an deine Freiheit kommst, aber was hat denn mehr Gewicht? Die Sicherheit, dass du deinen sch*** Job behalten darfst oder dein Leben überhaupt lebenswert machst? Du hast einen wundervollen Job und hast trotzdem keine Zeit für nichts? Dann beschäftige dich unbedingt mit deinen aktuellen Ängsten, auch wenn du sie anders nennst. In den meisten Fällen tun wir Dinge, weil wir Angst haben. Angst, weil es andere nicht für uns tun können, weil irgendetwas schief gehen könnte oder weil dies, weil das. Bla, bla, bla! Nutze die Tatsache des Sterbens als Grund für ein schönes, glückliches Leben. Es soll dir dabei helfen, dich zu „erden“ und richtige Entscheidungen zu treffen, ohne Ängste einzubeziehen. Du solltest an diesen Punkt kommen, wo du ganz genau weißt was zu tun ist und nur noch Angst davor hast. Dann stehst du schon mal richtig ausgerichtet an der Klippe. Jetzt musst du nur noch ins kalte Wasser springen. Diese Entscheidung wird dir allerdings niemand nehmen können und das ist gut so. Bist du erst mal gesprungen, wirst du süchtig werden! Süchtig nach Leben! Objektiv betrachtet macht ein „riskantes“ Leben doch mehr Sinn, als ein routiniertes Funktionieren. Klingt das nicht logisch? Gib mir gerne Feedback dazu.

Zwischenkapitel: Zeit für Träume

In diesem Zusammenhang möchte ich noch eine Herausforderung ansprechen. Wenn du ins kalte Wasser springst, werden gefühlt alle anderen dir sagen wie doof du bist und dass das ganze keine gute Idee war. Gerade am Anfang deiner Veränderung, wenn es sich ohnehin wie ein halber Fehler anfühlt, werden diese Menschen dich zusätzlich verunsichern. Sei dir dessen Bewusst, dass das zur Herausforderung des Glücks dazugehört, aber mache es dir nicht zum Ziel diesen Leuten die Mäuler zu stopfen. Dein Glück ist relevant und nicht wie schlecht es einem anderen geht. Die meisten werden es nicht böse mit dir meinen, aber sie kennen nichts anderes, außer das eigene Hamsterrad. Also sei dir einfach bewusst, dass das schlichtweg ein Indikator für deinen Fortschritt ist.

Wenn die Zeit kommt – und sie wird kommen – und du einfach nur an deinem Wunsch festhältst, dann werden sie zu dir aufschauen und solche Dinge sagen wie: „Alles richtig gemacht“ oder aber auch mit neidischem Unterton sowas wie „Wenn ich Du wäre, dann wäre das einfach“,“Du kannst es dir ja erlauben“, usw. Sobald du diese Sprüche hörst, kannst du dir sicher sein, dass du auf dem richtigen Weg bist und unbedingt noch größer Träumen musst. So wie ich jetzt auch. P.s. Träume darf man LAUT sagen!

Inspirationen

Neben den jungen Lebenserfahrungen lasse ich mich gerne durch interessante Bücher inspirieren, die ich dir nicht vorenthalten möchte. (Link führt zu Amazon.com)

Zusammenfassung

  • Womit verbringst du deine alltägliche Zeit? Wem schenkst du sie und wer widmet sie dir?
  • Schenkst du zu vielen Leuten deine Aufmerksamkeit, wirst du dich schnell energielos fühlen und es wird deine Lebenszeit fressen.
  • Deine Zeit gehört wirklich dir, lass dir das von niemandem ausreden.
  • Du hast nur ein Leben. Viele oder wenige Jahre. Hör auf zu denken, irgendwas wäre sicher oder riskant.
  • Wer fliegen will, muss springen. Veränderung heißt Risiko und macht Angst. Das ist völlig OK so!
  • Je mehr Ängsten du dich stellst, umso lebenswerter wird deine Zeit.

Höflichkeitsfloskel

Danke dir für’s Lesen! Ich hoffe und wünsche mir, dass dich dieser Artikel ein wenig inspirieren konnte. Ich schreibe, was ich denke und veröffentliche intime Gedanken. Es würde mich freuen, wenn du mir auf irgendeinem Weg (Brieftaube, Flaschenpost oder Email) erzählst, was deine Meinung, Erfahrung, (,..) dazu ist. Aber Achtung: Könnte sein, dass ich nicht zuhöre, weil meine Zeit mir wichtig ist. 😂